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Berlin Calling

In den letzten Wochen war es bei mir sehr stressig aber nun habe ich es geschafft, unseren Kurztrip nach Berlin in Worte zu fassen und die Bilder zu sortieren. 

Wir haben zu Weihnachten einen Hotelgutschein bekommen und da vor dem 1. Mai gleich ein Fenstertag war, haben wir spontan beschlossen, einen Flug zu buchen und uns endlich einmal Berlin anzuschauen. David und ich waren zuvor noch nie in Deutschland und Berlin hat uns schon länger gereizt. Also buchten wir 2 Nächte und hatten insgesamt 3 volle Tage in der modernen Hauptstadt.

 

Ich muss zugeben, ich bin noch nie so unvorbereitet in ein Land geflogen. Da es ziemlich spontan war und ich sehr viel lernen musste, kam ich nicht dazu, unsere 3 Tage zu planen und somit schlenderten wir meistens planlos durch die Stadt und entscheideten ganz spontan was wir uns anschauen wollten.

 

Etwas ganz Neues für uns, vor Allem weil unsere New York-Reise letzten Sommer so perfekt geplant war aber man muss ja neue Dinge ausprobieren.

Hotel

Wie bereits erwähnt, hatten wir ja einen Hotelgutschein. Diesen lösten wir im NH Collection Berlin Mitte Friedrichstraße ein. Das Hotel ist letztes Jahr frisch renoviert worden und das merkt man auch. Es ist sehr modern eingerichtet, hell und freundlich. 

 

Das Personal war wirklich sehr zuvorkommend und die Lage des Hotels ist auch perfekt: direkt an der Friedrichstraße gelegen, ist es das perfekte Stadthotel. Gleich vor dem Hotel ist eine U-Bahnstation und eine S-Bahn. In die Stadtmitte konnte man entweder ca. 10 Minuten zu Fuß gehen oder eben mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren.

 

Trotz der zentralen Lage war es jedoch nicht unangenehm laut im Zimmer. Natürlich war es nicht mucksmäuschenstill aber gegen Abend wurde es immer leiser und der Lärmpegel hielt sich wirklich in Grenzen.

Das Frühstück war exzellent und es gab auch, neben den Klassikern wie Ham & Eggs und Würstchen, viele gesunde Alternativen wie zB. Leinsamen, diverse Obstsorten, Bio-Joghurt, Müsli und dergleichen.

Alles in Allem wirklich das perfekte Stadthotel und äußerst empfehlenswert. Wir haben uns sehr wohl gefühlt.

Tag 1

Begonnen hat unser Tag in Berlin um ca. 12 Uhr als wir pünktlich landeten und das noch dazu mit einem sehr erfreulichen Ereignis. Wir standen also vor dem Flughafen und spekulierten, welches Ticket für die Öffis wir denn für 3 Tage nehmen sollten und für welche Zonen. Das dauerte einige Minuten und David und ich schauten in unseren Apps nach der billigsten Variante für 3 Tage. Prompt kam ein Engländer zu uns und erklärte, dass er sich aus Kostengründen eine Monatskarte gekauft hat, aber nur 3 Wochen hier war. Somit war seine Karte noch eine komplette Woche gültig und er schenkte sie uns einfach so! Wir waren so überrascht und freuten uns total, denn an Wochenenden konnten sogar 2 Personen damit gratis fahren und es war Sonntag, als wir ankamen. Wir ersparten uns also eine Menge Geld und so fing unsere Reise gleich einmal gut an. Am Ende unseres Trips verschenkten wir das Ticket natürlich wieder und die Dame hat sich mindestens genauso gefreut wie wir.

 

Eine halbe Stunde später waren wir auch schon im Hotel, wir fuhren mit dem Bus hin. Wie begeistert wir vom Hotel waren, konntet ihr ja bereits oben lesen. 

 

Wir zogen uns um, es war an dem Tag nämlich ziemlich heiß und machten uns sofort zu Fuß auf den Weg zum 1. Wahrzeichen der Stadt: dem Brandenburger Tor. Es ist, denke ich zumindest, wie der Times Square in New York. Da gehst du als Erstes hin um dich einmal zu orientieren. 

 

Apropos New York. Mein eigenes kleines New York fand ich auch gleich in der Friedrichstraße auf dem Weg zum Brandenburger Tor: die Upper East Side!

Am Brandenburger Tor angekommen, wurden natürlich einige Fotos geschossen und wir haben uns ein bisschen orientiert und überlegt wo wir als nächstes hingehen bzw. fahren.

Da wir ziemlich hungrig waren, beschlossen wir, eine Currywurst essen zu gehen (what else?). Das Curry 36 wurde auf diversen Foren und Webseiten gelobt und so machten wir uns mit der U-Bahn auf den Weg nach Kreuzberg. 

 

Naja. Ich muss sagen, ich habe mir vieeeel mehr erwartet. Mir hat die Currywurst, egal ob mit oder ohne Haut, gar nicht geschmeckt. Die Wurst war sehr wässrig und vom Geschmack her wirklich nicht gut. Die "Sauce" schmeckte ehrlich gesagt nach billigem Ketchup und kaum nach Curry. Ich habe deshalb fast nichts davon gegessen, aber dafür waren die Pommes gut, immerhin etwas. David sah das genauso und war auch sehr enttäuscht, aber so etwas ist ja bekanntlich Geschmackssache. 

 

Später fuhren wir noch zum berühmten Alexanderplatz und spazierten dort ein bisschen herum.

Es war nun doch schon früher Abend und da wir kurze Sachen anhatten, fuhren wir noch einmal schnell zum Hotel um uns umzuziehen. Wir gingen dann am Spreeufer entlang zum Regierungsviertel und wurden später mit einem wunderschönen Sonnenuntergang belohnt.

Wir gingen noch bis es dunkel wurde spazieren und es war wirklich eine tolle und frühsommerliche Atmosphäre an der Spree. Später gingen wir noch etwas essen, kauften Wasser für den nächsten Tag und fuhren ins Hotel zurück.

 

Die Pfandflaschen waren ja etwas Neues für uns und unsere ersten 2 Flaschen warfen wir unwissentlich einfach weg, bis uns eben im Supermarkt der Automat ins Auge fiel. Ich finde das Konzept wirklich gut, da wirklich nirgends Plastikflaschen herumliegen, aber man muss auch sagen, dass sich viele Obdachlose in den Supermärkten befinden, da sie ja dadurch eine kleine "Einnahmequelle" haben und sich mit den Coupons etwas kaufen können. Nichtsdestotrotz ein tolles System, besser als wenn die Flaschen so wie bei uns überall herumliegen.

Tag 2

Unser 2. Tag in Berlin begann mit einem leckeren Frühstück im Hotel (Fotos gibt es weiter oben) und danach machten wir uns auf den Weg in die Bornholmer Straße zu einer der schönsten Kirschblüten-Alleen in Berlin. Zu der Zeit waren sie zwar schon fast verblüht aber das Blütenmeer am Boden war wirklich atemberaubend schön und durch den Wind gab es einen rosa Regen.

Hier habe ich eigentlich versucht zu springen, aber es sieht aus als würde ich tanzen. Ich mags total.
Hier habe ich eigentlich versucht zu springen, aber es sieht aus als würde ich tanzen. Ich mags total.

Unser nächster Stopp war Checkpoint Charlie, einer der bekanntesten ehemaligen Grenzübergänge, der an das geteilte Berlin erinnert und Schauplatz für diverse Thriller und Spionage-Romane war. Natürlich befinden sich am Checkpoint Charlie kaum noch Originalbauten und vor dem kleinen Gebäude stehen einige als Soldaten verkleidete Männer, mit denen man sich fotografieren lassen kann. 

Gegenüber befindet sich das Mauermuseum "The Wall Museum" und eine kleine touristische Freiluft-Ausstellung, die die Geschichte dieses Ortes ein wenig erklärt.

Man sieht es auf den Bildern zwar schon ein bisschen aber kurz darauf wurde es bewölkt und es regnete dann auch ziemlich heftig. Ein Grund für ein bisschen Indoor-Shopping. Wir fuhren also mit der U-Bahn zur Mall of Berlin am Leipziger Platz und gönnten uns ein leckeres Mittagessen. 

 

Am frühen Nachmittag hatte es leider immer noch nicht aufgehört zu regnen und da wir sowieso das Spionage-Museum besuchen wollten und es praktisch gegenüber lag, buchten wir gleich eine Führung. Ich muss sagen, das Museum war wirklich sehenswert und sehr spannend. Die Führung dauerte etwas mehr als eine Stunde - wir waren übrigens die einzigen Personen mit einer Führung - aber so bekamen wir viele Infos und die wichtigsten Fakten spannend zusammengefasst und mussten nicht alles komplett alleine durchforsten.

 

Im Anschluss gingen wir dann noch einmal alleine durch das Museum und waren wirklich fast 3 Stunden da, weil es uns so fasziniert hat. Angefangen von der Geschichte der Spionage, einer James Bond-Ausstellung mit originalen Requisiten bis hin zu den genialsten Helferleins bzw. Verstecke der Spione (man beachte die Walnuss weiter unten!) und Enigma, eine Maschine zur Verschlüsselung des Nachrichtenverkehrs im Zweiten Weltkrieg.

 

Am Ende des Museums geht es natürlich auch um die "moderne" Spionage, dem Hacken. Man hat dort zum Beispiel einen Hacker-Computer, bei dem man ausprobieren kann, wie sicher sein eigenes Passwort ist bzw. wie lange ein "normaler" Hacker mit Bots brauchen würde, das Passwort zu knacken (bei mir waren es satte 2000 Jahre!). 

 

Es werden auch einige Whistleblower, allen voran Edward Snowden in den Vordergrund gerückt und veranschaulicht wie unsensibel wir bzw. das Internet heutzutage eigentlich mit unseren Daten umgehen.

 

Alles in Allem ein äußerst spannendes und interaktives Museum, bei dem man auch selbst sehr viel entdecken kann. 

 

(Man entschuldige die schlechten Handybilder)

Hacker-Computer
Hacker-Computer
Enigma
Enigma
James Bond - Filmrequisiten
James Bond - Filmrequisiten
Mini-Kameras zum Ausspionieren
Mini-Kameras zum Ausspionieren
Walnuss - in ihr wurden geheime Botschaften in einem Sack voller echter Walnüsse transportiert
Walnuss - in ihr wurden geheime Botschaften in einem Sack voller echter Walnüsse transportiert

Da wir ja, wie bereits erwähnt, so unvorbereitet waren, fiel unser nächstes geplantes Ziel ins Wasser. Wir fuhren gegen 17:30 Uhr vom Museum weg und waren fest davon überzeugt, uns den Sonnenuntergang vom Berliner Fernsehturm aus ansehen zu können. Als wir um ca. 18 Uhr am Alexanderplatz eintrafen, wurden wir jedoch schnell in die Realität zurückgeholt. 

 

Die Schlange war eigentlich nicht so lange, deshalb stellten wir uns an. Kurz darauf lasen wir aber auf den Monitoren im Eingangsbereich, dass wenn wir jetzt ein Ticket kaufen würden, die Wartezeit ca. 4,5 Stunden wäre. Wir würden also um 22:30 hinauffahren können. Naja. Das hatten wir uns irrtümlicherweise anders vorgestellt (ich meine am Empire State Building war im Hochsommer die Wartezeit nicht mal annähernd so lange!) aber was soll man machen. 

 

Immerhin haben wir den Fernsehturm an diesem Tag zumindest einmal von außen betrachten können.

Da wir eh schon hungrig waren und ich eine Restaurant-Empfehlung bekommen habe, machten wir uns auf den Weg zu diesem und kamen dann (spontan und unvorbereitet, wie wir waren) darauf, dass besagtes Restaurant praktisch neben unserem Hotel war und wir schon 3 Mal vorbeigegangen sind. 

 

 

Es folgt: absolute Restaurant-Empfehlung für Peter Pane

 

Ich war noch nie in einem, es gibt aber sogar (nach meinen nachträglichen Recherchen) ein Peter Pane Restaurant in Wien. Für diejenigen, die es nicht kennen kurz und knapp: Geile Burger, geiles Brot, geile Pommes und geile Drinks und die Speisekarte ist ein Buch.

Tag 3

Nach dem Frühstück packten wir unsere Koffer und beschlossen, dem Fernsehturm noch eine Chance zu geben und siehe da: Trotz Feiertag waren wir innerhalb von 5 Minuten oben und einer der ersten Besucher.

 

Es war sehr trüb, weshalb die Aussicht jetzt nicht sooo toll war. Uns kam Berlin sehr flach von oben vor, es gab nicht wirklich etwas das herausstach, vielleicht lag es aber auch daran, dass wir noch die Wolkenkratzer von New York in den Köpfen hatten. Nichtsdestotrotz kamen einige schöne Bilder dabei heraus.

Demonstration 1. Mai
Demonstration 1. Mai

Vom Alexanderplatz spazierten wir dann zum Berliner Dom, der wirklich imposant ist und vor Allem hat man einen tollen Ausblick mit dem Fernsehturm, den man vom Lustgarten auf der Museumsinsel aus sehen kann.

Nach dem Mittagessen ging es zu einem der interessantesten und wahrscheinlich kreativsten Orte in Berlin: die East Side Gallery in Berlin-Friedrichshain. Es ist ein Denkmal und Open-Air-Galerie auf dem längsten noch erhaltenem Teilstück der Berliner Mauer auf fast 1,5 Kilometer. Die Mauer ist aber nicht einfach nur Mauer sondern eben auch Galerie. Nach dem Fall der Berliner Mauer wurde dieses Teilstück von Künstlern aus 21 Ländern bemalt. Ein sehr inspirierender Ort, wie ich finde.

Leider konnten wir nicht allzu lange an der Mauer entlang spazieren, da auch die Zeit allmählich knapp wurde und ich noch unbedingt etwas sehen wollte, und zwar das Denkmal der ermordeten Juden Europas. Das Holocaust-Mahnmal in Berlin Mitte, in der Nähe des Brandenburger Tors, soll an die rund 6 Millionen Juden erinnern, die unter der Herrschaft Adolf Hitlers ermordet worden sind. 

 

Ein großes Areal aus wellenförmigen grauen Betonstelen erinnert, nach meiner Interpretation, an einen riesigen Soldatenfriedhof, jeder wird diesen Ort jedoch verschieden deuten und ich glaube das war auch die Intention des Künstlers.

 

Meiner Meinung nach ein architektonisches Meisterwerk, das jedoch einer Erklärung bedürfe. Auf den ersten Blick findet man keine Information oder eine Tafel, was mit dem Mahnmal eigentlich ausgedrückt werden möchte und somit gehen die Besucher mit diesem Kunstwerk sehr unachtsam um und setzen sich z.B. auf die Stelen, machen lachende Selfies, essen usw.

 

 

Unter dem Mahnmal versteckt befindet sich jedoch der sogenannte "Ort der Information" mit einer kleinen Ausstellung und erklärt die Verfolgung und Vernichtung der Juden Europas.

Nun sind wir aber auch schon am Ende angelangt, denn das war der letzte von uns besuchte Ort in Berlin. Wir hätten noch so viel mehr sehen wollen, es ging sich natürlich aus zeitlichen Gründen nicht alles aus. Nichtsdestotrotz waren wir positiv überrascht von der modernen Hauptstadt, haben uns sehr wohl gefühlt und kommen sicher wieder. 

 

Jetzt würde mich aber interessieren, ob ihr schon in Berlin wart und was eure Lieblingsorte dort sind. Vielleicht habe ich ja auch einige Leser, die in Berlin wohnen und mir ihre Geheimtipps hier lassen möchten? Ich freue mich auf eure Kommentare!

 

Eure Sarah :)

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